"Erfreulich, wenn neue Ideen angenommen werden und die Protagonisten ein positives Fazit ziehen können. So ging es letzten Sonntag den Machern vom Musikverein Sulzbach und vom Musikverein Untergriesheim, die zu einem gemeinsamen Konzert in die Festhalle Sulzbach eingeladen hatten. Und das zu einer ungewohnten Zeit, denn das Gemeinschaftskonzert begann um 16.00 Uhr, quasi zur besten Kaffeezeit. Und das war auch die Intuition der Macher in beiden Orten, die eine Stunde vorher schon eine Kaffetafel mit leckerem selbstgebackenen Kuchen anboten. Die Tische im Foyer waren vollbesetzt und später die Stühle in der Halle auch! Premiere gelungen hieß es also schon bevor die rund 50 Musiker unter Stabführung von Volker Neuberger den ersten Ton spielten. Vorbild für das Gemeinschaftsprojekt, so Alexander Gimber vom MV Sulzbach, waren übrigens die Jugendlichen in beiden Vereinen die das Gemeinschaftserlebnis schon vorgemacht hatten. Entscheidend zudem, dass Dirigent Volker Neuberger musikalischer Leiter beider Musikkapellen ist und so den außergewöhnlichen Auftritt des Gemeinschaftsorchesters gut vorbereiten konnte. Dass es zwischen Sulzbach und Untergriesheim - von dort war extra ein Bus-Shuttle-Verkehr eingerichtet - passt, zeigte schon das erste Stück „Pacific Dreams“, komponiert von Jacob de Haan. Weiter ging`s im Programm dann mit den „ Schmelzenden Riesen“, ein Stück in dem sich Armin Kofler mit der Gletscherproblematik auseinander setzte. Alles Wissenswerte zum Stück erklärte dazu Diana Keil vom MV Sulzbach.
A propos Programm. Ein ausgedrucktes Blatt mit den Stücken gab es beim Sulzbacher „Gemeinschaftskonzert zur Kaffeezeit“ nicht. Wer sich vorab über die Stückeauswahl informieren wollte, konnte einen QR-Code am Halleneingang auslesen. Auch das war sicher was Neues!
Gebraucht hätte es aber ein Programm eh nicht, denn die Musiker sagten jedes Stück informativ und humorig an, so dass jeder wusste mit was sich die beiden Blasorchester grade beschäftigen. Zudem waren etliche Stücke vielen bekannt, so wie die besten Melodien aus dem „König der Löwen“. Simon Seewald (MV Untergriesheim) wies schon vor dem „Circle of Live“, dem, „Can you feel the love tonight“ oder „Hakuna Matata“ auf die Überlänge des Werkes hin. Dem Publikum jedenfalls gefiel`s und so war schon in der Pause vom „schönen Klangbild“, das die beiden produzieren und von der überwältigenden Harmonie die Rede.
Klar, dass so gute Kritiken die Männer und Frauen in den roten Musikerjacken motivierten, und so legte man nach dem sprichwörtlichen Paukenschlag mit dem die Pause beendet wurde, schwungvoll los. „Jubelklänge“ ein Stück von Ernst Uebel erklangen, nachdem Simon Seewald schmunzelnd erklärt hatte, welche Gefahren der Marsch, der erst nach der Wiedervereinigung bekannt wurde, für die Schlagwerker birgt. Diesmal aber ging alles gut und nicht nur Dirigent Volker Neuberger strahlte als der donnernde Applaus des Publikums erklang. Musikalisch in die Berge führten im Anschluss die „Alpin Inspirations“ vom Tiroler Komponist Martin Scharnagel. Die Instrumente schufen quasi ausdrucksstarke Bilder von der Bergidylle aber auch den alpinen Gefahren. Gefährlich, so fuhr dann wieder Diana Keil in der Moderation fort, sind Vampire die beim gemeinsamen Tanz aber ihren Schrecken verlieren. Die Musik aus dem gleichnamigen Musical kam beim Publikum bestens an. Von Transsilvanien ging es dann wieder nach Österreich an den Wolfgangsee. Dort ranken sich viele Geschichten um das „Weiße Rössl“, die von den Musikern auf der Bühne gekonnt intoniert wurden. „Musikalisch eine Herausforderung“, wie Simon Seewald bemerkte.
Alexander Gimber nutzte dann die Gelegenheit seinem Dirigenten Volker Neuberger für die Zusammenstellung des tollen Konzerts zu danken. „Stücke auswählen, die mit beiden Orchestern proben und beide Ensembles dann zusammen zu einem solchen Klangerlebnis führen, das ist dir toll gelungen“ so Gimber an die Adresse von Volker Neuberger. Außerdem, so der Sulzbacher Vorstandssprecher bei der Übergabe eines Präsentes, feiert Neuberger grade sein 25-jähriges Dirigentenjubiläum. Der Dirigent bedankte sich seinerseits bei den Musikerinnen und Musikern mit einem speziell abgefüllten Tropfen und einem Puzzlestück, das jeden Musiker an dieses besondere „Doppelkonzert“ erinnern soll. „Und wenn wir nochmal zusammenkommen, setzen wir die 266 Teile des Puzzles zusammen“, so der rundum zufriedene Musikus. Einen Blumengruß gab es zudem für die Ehefrau Neubergers, ehe der nochmal den Taktstock in die Hand nahm und als Zugabe die „Annen-Polka“ von Johann Strauß Sohn dirigierte. Weil danach „standing-ovations „ und allseits „Bravo-Rufe“ folgten, ließen sich die Musiker nicht zweimal bitten und verabschiedeten die Zuhörer mit der Wiederholung der „Jubelklänge“ in den frühen Sonntag-Abend."
(Quelle: mit freundlicher Genehmigung Uwe Köbler)
Die Musikvereine Sulzbach und Untergriesheim bedanken sich bei allen Konzertgästen und Fans aus Nah und Fern für den Besuch, die Verbundenheit und natürlich für die super Stimmung in der Festhalle.
Auf Wiederhören!